Eröffnung erstes oberösterreichisches Regionalbüro
Erstes Regionalbüro für ethisches Banking in Linz
- In Kooperation mit Friedensakademie Linz
- Unterstützt vom Vorstand Sparkasse Neuhofen
- Oberösterreich am 2. Platz der Mitgründer/-innen österreichweit mit 441.200 EUR Kapital
Feierlich eröffnet wurde heute das erste oberösterreichische Regionalbüro der BfG-Genossenschaft für Gemeinwohl. Es ist in den Räumlichkeiten der Linzer Friedensakademie (Leitung Paul Ettl) situiert und wird potentiellen neuen Genossenschafts-Mitgliedern alle Informationen zum Mitgründen bieten. Aber auch Diskussionen und Vorträge zu Geld und Gemeinwohl soll es in Zukunft geben: "Es ist österreichweit bereits unser viertes Regionalbüro, ein Zeichen für die unaufhaltsame Weiterverbreitung unserer Vision von ethischem Banking in Österreich", so Tschütscher. Roland Hainzl von der oberösterreichischen BfG-Regionalgruppe freut sich über das neue Regionalbüro: „Unser Stützpunkt soll neue Impulse im Bereich ethisches Banking geben und den Menschen Perspektive für gemeinwohl-orientierte Geldwirtschaft eröffnen“, kündigt er an.
Oberösterreichische Unternehmer/-innen und Promis sind Unterstützer
Das Projekt Bank für Gemeinwohl stößt in Oberösterreich auf reges Interesse, seit 2015 wurden 705 Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher Mitglied der Genossenschaft zur Gründung der ersten Alternativbank Österreichs (BfG). Unter ihnen rund 70% Männer und 30% Frauen. Sie brachten 441.200 EUR ein – somit liegt Oberösterreich am 2. Platz im Bundesländervergleich. Unter den Förderer/-innen befinden sich oberösterreichische Persönlichkeiten quer durch die Gesellschaft: vom Theologen Markus Schlagnitweit über ÖGB-Sekretär Martin Windtner bis zum Unternehmer Max Schachinger (Schachinger Logistik) oder der Biobäuerin Margit Mayr-Lamm.
Gemeinwohl-Konto ab 2018
Tschütscher präsentiert auch die neuen Pläne der BfG, die bei der letzten Generalversammlung im Oktober beschlossen wurden. 2017 wird die erste ethische Finanzgenossenschaft Österreichs eine gemeinwohl-orientierte Crowdfunding-Plattform für gemeinwohl-geprüfte Projekte unter Einbeziehung der Expertise der Mitglieder aufbauen und 2018 das erste Gemeinwohl-Konto Österreichs anbieten. Sie sieht in den beiden Bausteinen Crowdfunding und Gemeinwohl-Konto zukunftsweisende Schritte zum ethischen Banking in Österreich. „Wir haben ein völlig neues Modell einer interaktiven und partizipativen Finanzgenossenschaft geschaffen, geprägt von regelmäßigen Versammlungen und Diskussionen, bald auch mithilfe eines digitalen Partizipationstools“, so Tschütscher.
Sparkasse Neuhofen unterstützt BfG
Auch Friedrich Himmelfreundpointner, Direktor der oberösterreichischen Sparkasse Neuhofen, ist bei der Einweihung des Regionalbüros anwesend. Die Stiftung der Sparkasse Neuhofen unterstützt die BfG Genossenschaft aus Überzeugung. „Die Bank für Gemeinwohl hat sich klar entschieden, nur risikolose Basisgeschäfte eines Geldinstitutes durchzuführen. Dies entspricht einerseits dem Gründungsgedanken der Sparkasse, und wir wollen auch für unsere Kunden und Geschäftspartner dokumentieren, dass es uns als regionale Sparkasse nicht um Spekulationen, sondern um das Erfüllen von Kundenbedürfnissen geht,“, so Himmelfreundpointner. Daher habe sich die Stiftung der Sparkasse Neuhofen entschlossen, sofort einen Beitrag zur Gründung zu leisten.
Gewinnmaximierung verschärft Schere zwischen Arm und Reich
Er persönlich lehnt Geschäfte, die ausschließlich dem Wohle der Aktionäre und nicht den Kunden und Mitarbeitern dienen, seit seiner Tätigkeit kategorisch ab. Diese Entwicklung habe letztendlich zu einem weiteren Auseinanderklaffen von Reich und Arm geführt. „Ich glaube, dass die Gründung einer Gemeinwohlbank vielleicht ein Zeichen ist, dass Menschen nachzudenken beginnen, dass es um mehr als ständiges Wachstum in unserer Gesellschaft geht.“
Über die BfG Genossenschaft für Gemeinwohl:
Die 2014 gegründete BfG Genossenschaft ermöglicht es allen Bürgerinnen und Bürgern, zu Mitgründer/-innen zu werden. So entsteht das erste Ethik-Finanzinstitut weltweit, das von der Zivilgesellschaft gegründet wird. Die BfG pflegt einen anderen Umgang mit dem Geld ihrer Eigentümer/-innen und zukünftigen Kund/-innen: Sie orientiert sich am Wohle der Gesellschaft und verzichtet auf Spekulationsgeschäfte. Dabei stehen Fairness, Ethik, Nachhaltigkeit und Transparenz im Vordergrund. Bisher hält die Genossenschaft bei über 4.200 Genossenschafter/-innen mit einem Gesamtkapital von über 3 Mio EUR. Alle Menschen mit Wohnsitz in Österreich, Deutschland und der Schweiz können ab 200,– EUR mitgründen.
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