Genossenschaft on Tour: "Autarkia" in Wien
Genossenschaft on Tour: "Autarkia" in Wien
Am 16. und 17. Oktober waren wir bei der Autarkia in Wien vertreten, im Rahmen der Messereihe „Green World Tour“, die in 14 Städten im deutschsprachigen Raum und in Luxemburg tourt.
Der Hof 2 des Unicampus Wien (Gelände des „Alten AKH“), die herzliche und reibungslose Organisation und nicht zuletzt das sonnige Herbstwetter boten einen großartigen Rahmen für viele schöne und oft vertiefte Gespräche an unserem Stand – direkt neben unseren Freund*innen von der Gemeinwohl-Ökonomie.
"Wo kann ich guten Gewissens mein Geld anlegen?"
Unsere Genossenschaft versteht sich als Interessensvertretung und Infrastruktur für Menschen, die sich einen Wandel im Geld- und Finanzsystem in Richtung Gemeinwohl wünschen. Das umfasst mehr als „nur“ entsprechende Finanzdienstleistungen anzubieten – wie kritische Finanzbildung und die Anregung des öffentlichen Diskurses zum Thema Geld. Dennoch war spürbar, dass viele Menschen mit dem Hauptanliegen unseren Stand besuchten, Informationen zum „nachhaltigen“ Geldanlegen zu bekommen.
Das betrifft junge Menschen genauso wie Familien und ältere Personen – das Publikum der Autarkia war bunt gemischt.
Nun können wir zwar keine Vermögensberatung betreiben, wohl aber Räume schaffen, in denen sich Menschen strukturiert über ihre Erfahrungen mit diesem komplexen Thema austauschen („Sicherheit“ UND Nachhaltigkeit, die diesen Namen verdient, ist bei Anlageprodukten oft ein Widerspruch).
So kam es, dass wir bei der Autarkia intensiv auf unseren Workshop Nachhaltig Veranlagen verwiesen, der genau diesen Raum bietet – das nächste Mal Anfang 2022. Wer den Termin nicht verpassen möchte, abonniert am besten den Newsletter der Akademie für Gemeinwohl oder schaut immer wieder mal auf der Website vorbei.
"Und was hat es mit dem Konto auf sich?"
Natürlich war in den Gesprächen an unserem Stand häufig vom Gemeinwohlkonto die Rede – was unterscheidet es von anderen „grünen“ Bankkonten, die jetzt allerorts neu aufpoppen, wie passen wir zu Raiffeisen etc.
Darauf antworten zu können, dass es das Umweltcenter der Raiffeisenbank Gunskirchen – dank des engagierten Bankdirektors Hubert Pupeter – schon seit etwa 10 Jahren gibt, und dass unsere rund 5.000 Mitglieder zum Kriterienkatalog für die Kreditvergabe („Umweltgarantie“) Feedback geben konnten und ihm nach entsprechenden Änderungen letztendlich das Gemeinwohl-Siegel verliehen haben, ist bei diesen zentralen Fragen ein sehr gutes Gefühl. Ja, wir sind stolz auf unsere Kooperation. Und dann noch draufsetzen zu können, dass diese Kooperation von Anfang an – auch seitens des Umweltcenters – nicht “exklusiv” gedacht war, sondern dass sie als Prototyp zur Nachahmung einladen soll, dass wir mit weiteren Banken Gespräche führen und ihnen ein professionelles Beratungsangebot machen können, wie man Gemeinwohl “echt” – also durch die Einbindung der (Kund*innen-)Gemeinschaft legitimiert – in das Bankengeschäft einfließen lassen kann, das macht vielen Hoffnung, dass Schritt für Schritt der große Wandel hin zu einem gemeinwohlorientierten Geld- und Finanzsystem möglich ist.
Was „das Gemeinwohl“ ist, dazu müssen viele Menschen kontinuierlich in einen Dialog treten – u.a. dazu referierte Thomas Reichmann in einem Vortrag am Sonntag vor ca. 25 Messebesucher*innen. Wir behaupten, dazu in den letzten Jahren schon gute Arbeit geleistet und brauchbare Strukturen in der Genossenschaft aufgebaut zu haben!
Und auch die Autarkia bot eine schöne Gelegenheit – gerne nächstes Jahr wieder.