Genossenschaft für Gemeinwohl und Weltläden – Eine gelungene Kooperation

Maria Raith im Interview - Gute Gründe, mitzugründen!

Mittwoch, 19. Juli 2017

Genossenschaft für Gemeinwohl und Weltläden – Eine gelungene Kooperation

Gemeinsame Werte Fairness, Transparenz, Nachhaltigkeit

Genossenschaft für Gemeinwohl und DIE Weltläden – Eine gelungene Kooperation

Gemeinsame Werte Fairness, Transparenz, Nachhaltigkeit

Seit einem halben Jahr sind die Weltläden Österreichs eine fruchtbare Kooperation mit der Genossenschaft zur Gründung einer Gemeinwohlbank eingegangen. Es gibt regelmäßige gemeinsame Veranstaltungen: So organisieren die Weltläden Gründer*innen-Salons, um in ihren Netzwerken zum Mitgründen der Bank für Gemeinwohl einzuladen und legen Werbematerialien in ihren Geschäftslokalen auf. Ebenso nahm die Genossenschaft an größeren Veranstaltungen wie der Weltladenkonferenz oder auch an mehreren Weltladenfesten teil. Die Motivation für die harmonische Kooperation: „Das Verbindende ist die gemeinsame Haltung“, meint Marie-Theres Zirm, Ehrenamtliche im Weltladen Weiz sowie Koordinatorin der Regionalgruppe Weiz der Genossenschaft für Gemeinwohl – eine Doppelfunktion also.

Bessere Handelsbedingungen im Süden und Norden

Beiden Initiativen geht es um ökonomischen Wandel und um Unterstützung des gemeinwohl-orientierten Unternehmertums. "Der faire Handel zielt darauf ab, menschenwürdige Lebens- und Arbeitsbedingungen weltweit zu schaffen bzw. diese zu verbessern, damit Menschen in ihrer Heimat würdevoll und selbstbestimmt leben können“, erklärt Zirm die Prinzipien der Weltläden. „Wir tragen zu einer positiven Veränderung der Wirtschafts- und Handelspolitik bei und damit zur Bekämpfung von Flucht- und Migrationsursachen.“ Die wichtigsten Instrumente sind dabei z.B. die Schaffung von Absatzmöglichkeiten und die Zahlung von fairen Preisen. Da ist es nur logisch, sich als Weltladen-Kund*in nicht nur Gedanken zu den Lebens- und Arbeitsbedingungen in anderen Ländern zu machen, sondern auch zur Finanzwirtschaft im eigenen Land.

Gutes Leben für alle

Auch die Genossenschaft für Gemeinwohl zielt auf faire Wirtschaftsbedingungen: Nicht die Gewinnmaximierung soll im Vordergrund stehen, sondern die Maximierung des Gemeinwohls auf Basis eines „guten Lebens“ für möglichst viele Mitmenschen. Um diesem Ziel näher zu kommen, ist es essentiell, das österreichische Bankwesen um eine ethische Komponente zu erweitern. Ethisches Banking also, das Fairness, Transparenz und Verantwortung in den Mittelpunkt des Handelns stellt: Damit Kund*innen Gewissheit haben, dass mit dem anvertrauten Geld ausschließlich nachhaltige sowie gemeinwohl-orientierte Unternehmungen gefördert werden – ebenso wie bei den Weltläden. Letztere werden übrigens zu 90% ehrenamtlich geführt. Auch bei der Genossenschaft für Gemeinwohl sind vor allem die 18 Regionalgruppen in ganz Österreich großteils ehrenamtlich aktiv. Sie fungieren als Botschafter*innen der Genossenschaft in den Bundesländern, organisieren Vorträge, Infostände und nehmen an Veranstaltungen teil. „Um die gemeinsame Vision eines anderen Finanzwesens, getragen von der Zivilgesellschaft, umzusetzen“, schließt Marie-Theres Zirm.