Ulrike Kleindienst lebt und arbeitet im Waldviertel in Niederösterreich und ist seit 2016 Mitglied der Genossenschaft für Gemeinwohl. Sie ist begeistert vom Gemeinwohlkonto – und hat genauso die größere Perspektive gut im Blick.

Liebe Ulrike, was bedeutet Geld für dich?

Geld ist dann gut, wenn es dazu genutzt wird, gemeinwohlorientierte Projekte umzusetzen. Kann sein, dass finanzieller Reichtum glücklich macht – darüber lässt sich streiten. Für mich liegen wahre Werte eher in den Bereichen Gesundheit, Lebenssinn, erfüllte Beziehungen ...  Wenn allerdings das Geld nicht ausreicht, um Grundbedürfnisse zu erfüllen, bekommt es gleich einen ganz anderen Stellenwert. Auf die Perspektive kommt es an, und auf die gerechte Verteilung.

Was ist das Gemeinwohl für dich?

Gemeinwohl ist das Streben nach dem „Gute Leben für Alle“ auf einem gesunden Planeten. Mein Motto lautet „schade niemanden“ – ein einfacher Rat. Leider ist es nicht einfach, bei jedem Schritt das Wohlergehen aller Lebewesen und die Gesundheit unseres Planeten immer im Auge zu behalten. Aber es ist möglich, wachsam zu bleiben und sich immer bewusst zu sein, dass alles zusammenhängt und bei jeder Entscheidung auch die nicht unmittelbar sichtbaren Folgen berücksichtigt werden müssen.

Dürfen wir etwas mehr über dich erfahren, und warum du dich mit der Genossenschaft für Gemeinwohl für ein gemeinwohlorientiertes Geld- und Finanzsystem engagierst?

Ich lebe und arbeite mit meinem Mann in einem kleinen Dorf im nördlichen Waldviertel auf einem Hof. Wir sind seit mehr als 20 Jahren selbstständig und machen vielfältige Projekte – im Einklang mit Mensch, Tier und Natur. Wir bieten erlebnisorientiertes, soziales Lernen in allen Facetten. Unseren Zielgruppen sind Kinder- und Jugendliche, genauso wie Erwachsengruppen und Einzelpersonen mit und ohne „besonderen Bedürfnissen“, Teamtrainings, Incentives oder auch „Traincentives“. Das sind niveauvolle Betriebsausflüge mit Bildungsoutput. Natürlich gibt es unsere Aktivitäten auch „just for fun“, also ohne einem deklarierten pädagogischen Hintergrund.

Wir erstellen seit 2012 regelmäßig eine Gemeinwohl-Bilanz, die wir auf unserer Homepage veröffentlichen.

Gleichzeitig bin ich, soweit zeitlich möglich, Beraterin für Gemeinwohl-Ökonomie und unterstütze sinnvolle Regionalentwicklungsprojekte – wie beispielsweise aktuell im Rahmen des Projekts Mitmach-Region. Und auch mein Engagement für ein gemeinwohlorientiertes Geld- und Finanzsystem im Rahmen der Genossenschaft für Gemeinwohl gehört hier dazu!