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Geld gemeinsam gestalten – mit Renate Gantner

Portrait Renate Gantner
Donnerstag, 5. Mai 2022

Geld gemeinsam gestalten – mit Renate Gantner

Renate Gantner ist seit 2018 Mitglied der Genossenschaft für Gemeinwohl. Seit damals klar wurde, dass wir als Plattformorganisation weiterexistieren wollen, wurden Projektmanagement und Organisationsentwicklung noch wichtiger als davor. Renate kam wie gerufen – ihr beruflicher Schwerpunkt lag in genau diesen Bereichen. Bei der kommenden Generalversammlung am 28. Mai wird sie auch als Co-Versammlungsleiterin fungieren. Ein Grund mehr, Renate hier vorzustellen!

Liebe Renate, was bedeutet Geld für dich?

 

Geld ist eine ziemlich geniale Erfindung, wenn ich daran denke, dass Tauschgeschäfte früher schon eher kompliziert waren :) Für mich persönlich ist mit Geld eine gewisse Sicherheit verbunden – ja, der Spargedanke –, und andererseits bedeutet es für mich auch ein Stück Freiheit. Dass ich jetzt in meiner konkreten Situation die Möglichkeit habe, auch Dinge zu tun, die mir wichtig sind, ohne darauf schauen zu müssen, dass sie auch gewinnbringend sind. Dass ich auch anderen Menschen in meinem Umkreis etwas ermöglichen kann, etwa meiner Tochter, oder generell in der Familie, wenn gerade die Notwendigkeit besteht. Das finde ich sehr angenehm.

 

Was verbindest du mit dem Begriff Gemeinwohl?

 

Wie bei so vielen Menschen hat für mich das Gemeinwohl damit zu tun, dass es uns als Gesellschaft gut geht, dass es uns allen mehr oder weniger gut gehen sollte. Darauf zu schauen, dass niemand auf der Strecke bleibt. Aber nicht nur der soziale Aspekt spielt eine Rolle – wir müssen auch auf die Ressourcen schauen, auf die Umwelt, auf die Art und Weise, wie wir uns entwickeln. Dazu trage ich gern bei – sei es im kleinen Rahmen in meiner Familie, oder auch im ganz Großen, wie etwa hier in der Genossenschaft. Da bringe ich mich gern mit meinem Know How ein – und auch mit meiner Persönlichkeit.

 

Ja, mit deinem unglaublich guten Spirit, deiner guten Energie! Wie hast du eigentlich zu deiner Leidenschaft als Projektmanagerin gefunden?

 

Der Grundstein dazu wurde in der Handelsakademie gelegt. Ich habe Organisationlehre als Wahlfach belegt, zuerst ohne genau zu wissen, worauf ich mich eigentlich einlasse. Da waren sehr spannende Themen dabei, und ich hatte einen hervorragenden Lehrer. Nach der HAK wollte ich etwas Praktisches machen und habe ganz klassisch in einer Bankfiliale und mit einer Bankausbildung begonnen: Zahlungsverkehr, Veranlagung, Kreditgeschäft, Wertpapiergeschäft, Kassa ... Dort hatte ich einen Chef, der in mir ein gewisses Talent erkannt hat und mich im letzten Ausbildungsjahr fragte, ob ich nicht eine dreijährige Organisationsausbildung anschließen möchte. Die habe ich dann gemacht, und dann noch Projektmanagement gelernt. Für eine Idee gemeinsam mit einem Team die Umsetzung zu machen – durchaus auch Großes – ist einfach mein Ding!

 

Und dann bist du bei uns gelandet, wie passend :)

 

Ja, den ersten Kontakt hatte ich 2014, habe ganz kurz unterstützt. Aber zeitgleich kam bei mir ein großes Projekt herein, und ich habe sehr viel gearbeitet und hatte keine Zeit mehr. 2017 wurde ich dann dort aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Ich wollte drei Monate „große Ferien“ machen – Ende des dritten Monats hat mich Thomas Reichmann, der zu dem Zeitpunkt ja schon länger für die Genossenschaft aktiv war, kontaktiert. Ob ich Zeit hätte, in einer Sache mit ihm mitzudenken. Aus einem einstündigen Termin wurde ein dreistündiges Gespräch – ich hab eine solche Power bekommen, habe danach Listen geschrieben, schon drei, vier Schritte vorausgedacht. Und dann war es klar, dass ich jetzt andocke.

 

Danke – auch für das Gespräch :)