EUROPÄISCHER WIRTSCHAFTS- UND SOZIALAUSSCHUSS BEFÜRWORTET ETHISCHES BANKENNETZWERK
EUROPÄISCHER WIRTSCHAFTS- UND SOZIALAUSSCHUSS BEFÜRWORTET ETHISCHES BANKENNETZWERK
Europäischer Wirtschafts- und Sozialausschuss befürwortet ethisches Bankennetzwerk
Im Rahmen einer "Going local"-Veranstaltung zur Gemeinwohl-Ökonomie im Haus der EU in Wien
Am 17. September 2015 nahm der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss mit 86% der abgegebenen Stimmen die Initiativstellungnahme "Die Gemeinwohl-Ökonomie: Ein nachhaltiges Wirtschaftsmodell für den sozialen Zusammenhalt" an. In dieser Stellungnahme heißt es: "Nach Auffassung des EWSA sollte das Gemeinwohl-Ökonomie-Modell sowohl in den europäischen als auch in die einzelstaatlichen Rechtsrahmen integriert werden. Ziel ist es, die Verwirklichung des Binnenmarkts über eine verstärkt ethische Wirtschaft voranzubringen, die auf europäischen Werten und der Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung gründet und diese synergetisch untermauert."
Erste Alternativbank Österreichs setzt in Zukunft Gemeinwohl-Ökonomie um
Initiativstellungnahmen werden über "Going locals" Politik, Medien und der Öffentlichkeit der Mitgliedstaaten bekannt gemacht. Nach den beiden "Going locals" in Madrid und München fand das 3. in Wien statt. Am Mittwoch, dem 28. Juni diskutierten zwei Podien die Stellungnahme und die wachsende Gemeinwohl-Bewegung: Auf dem ersten Podium wurde der politische Rahmen der Gemeinwohl-Ökonomie mit Christian Felber diskutiert, auf dem zweiten Podium gab es praktische Umsetzungsbeispiele der Gemeinwohl-Ökonomie mit Genossenschafts-Vorstand Peter Zimmerl. Die Breite des Umsetzungspodiums war beeindruckend: Neben Peter Zimmerl diskutierten die Gemeinwohl-Beauftragte des Hotel Auersperg, ein Professor der Wirtschaftsuniversität Wien, der kaufmännische Direktor des Wiener Volkstheaters und der Bürgermeister der Gemeinde Traisen.
EU Vertreter Pintó: Ethische Wirtchaft ist wichtig
Carlos Trias Pintó, Berichterstatter des EWSA für die Initiativstellungnahme zur Gemeinwohl-Ökonomie, meinte: "Viele Stellen des EU-Lissabon-Vertrags klingen gut und enthalten Begriffe wie wellbeing, sustainability, social progress etc. Doch es existiert ein Unterschied zwischen Worten und Taten." Pionier-Unternehmen, die die Gemeinwohl-Bilanz erstellen, und Gemeinden, die sich auf den Weg zur Gemeinwohl-Ökonomie machen, bräuchten dafür Unterstützung. Der EWSA unterstrich die Wichtigkeit einer ethischen Wirtschaft im Allgemeinen und eines ethischen Bankennetzwerks im Speziellen, um die Vielfalt der ökonomischen Landschaft zu vergrößern und die Werte der EU umzusetzen.
Genossenschaft für Bankgründung lebt Partizipation
Peter Zimmerl, Vorstand der Genossenschaft für Gemeinwohl, unterstrich das Naheverhältnis zwischen der Genossenschaft zur Gründung der ersten ethischen Bank Österreichs und der Gemeinwohl-Ökonomie. Beide Initiativen leisteten Pionierarbeit zur Bewusstseinsschaffung. Die Frage: „Was macht mein Geld auf der Bank?“ können die meisten Menschen nicht beantworten, auch nicht die Bankmitarbeiter*innen. Im Rahmen der Genossenschaft werde Partizipation aktiv gelebt, gemäß den Werten der Gemeinwohl-Ökonomie. Mitbestimmung sei in solchen Strukturen jedoch nicht immer einfach. Essentiell ist jedenfalls, dass die Finanzierung tatsächlich dort ankommen, wo sie sollen: „Wir leben die Gemeinwohl-Ökonomie, derzeit vor allem im Rahmen unserer Gemeinwohl-Prüfung für Unternehmen. Diese umfassende Prüfung wird später auch bei der Kreditvergabe das Risiko von Kreditausfällen verringern.“