Geld gemeinsam gestalten – mit Christoph Simmerl
Geld gemeinsam gestalten – mit Christoph Simmerl
Christoph Simmerl wurde Ende letzten Jahres Genossenschaftsmitglied. "Etwas für die Umwelt zu tun" ist dem ÖBB-Servicetechniker wichtig, und so waren für ihn der Beitritt und das Gemeinwohlkonto folgerichtige Schritte. Gleichzeitig ist für ihn klar, dass die Verantwortung für einen Wandel u.a. im Finanzwesen auch in der Parteipolitik liegt. Wie er seine Überzeugungen in die Tat umsetzt, hält er – neben anderen Gedanken zum Thema Geld & Gemeinwohl – hier schriftlich fest:
Was bedeutet Geld für dich?
Geld ist Mittel zum Zweck. Die Menschen selbst entscheiden, ob Sie damit Gutes tun, es sinnlos verschwenden oder unverantwortlich damit umgehen und dadurch sogar Schaden entsteht. Fixkosten gering halten ist in Sachen Geld ein sehr wichtiger Punkt für mich – lieber auf kleinem Fuß leben, statt auf dicke Hose zu machen. Was übrigbleibt, wenn alle Fixkosten abgezogen sind, sind Lebensqualität und Freiheit. Die Freiheit, nicht auf einen gut bezahlten Job angewiesen zu sein, um z.B. eine Ausbildung nachzuholen.
Was bedeutet Gemeinwohl für dich?
Die Definition ist einfach "das Wohl aller" – aber was ist Wohl? Wohlstand? Das leibliche Wohl? Hängt Wohl ab vom Glücklichsein? Wann ist ein Mensch glücklich? Macht Geld glücklich? Wann ist ein Mensch zufrieden? Die Frage ist nicht leicht – speziell in Bezug auf das Thema "Geld und Gemeinwohl" spielen viele Punkte eine Rolle. Der wichtigste ist, gerechte Rahmenbedingungen für alle zu schaffen, faire Bezahlung, gleiche Besteuerung usw.
Ob man nun ein Investment macht, spart, etwas größere Anschaffungen oder alltägliche Dinge kauft: Hier sagt einem meist der Hausverstand, was gut oder schlecht für die Allgemeinheit ist. Besonders in Bezug auf Geld haben alle Handlungen Folgen, und jede*r muss seine Verantwortung wahrnehmen, egal ob als Investor*in oder Konsument*in. Speziell zum Thema Sparen finde ich, dass es zwar wichtig ist, einen finanziellen Polster zu haben – wenn etwas Unvorhersehbares passiert, ist man nicht sofort auf Hilfe von anderen oder vom Staat abhängig. Wenn aber nur gespart wird, hat die Gesellschaft auch wenig davon. Für die ist es grundsätzlich besser, wenn das Geld in Bewegung bleibt. Hier gilt es einen guten Mittelweg zu finden.
Dürfen wir etwas mehr über dich erfahren, und warum du dich mit der Genossenschaft für Gemeinwohl für einen Wandel im Geld- und Finanzwesen engagierst?
Ich wohne mit meiner Freundin in einer kleinen Wohnung in Linz. Ich fahre mit dem Rad zur Arbeit, Fleisch gibt es nur einmal pro Woche, generell achte ich darauf, was ich kaufe (Lebensmittel, Bekleidung usw.). Die Mitgliedschaft bei der Genossenschaft für das Gemeinwohl und das Gemeinwohlkonto sind ein weiterer kleiner Schritt, um etwas für die Umwelt zu tun.
Abschließend möchte ich noch anmerken: Für einen Wandel im Finanzwesen, sowie für viele andere wirtschaftliche und soziale Probleme sehe ich die Verantwortung auch in der Politik. Auch wenn dort – gefühlt – die Zahnräder schon etwas eingerostet sind, oder gerade deshalb, möchte ich dazu einladen, euch politisch zu engagieren.
Einfach online anmelden und Mitglied in einer Partei werden! Die Mitgliedsbeiträge sind kaum der Rede wert. Bei den unterschiedlichen Versammlungen kann mitgestimmt werden, man lernt neue Leute kennen und kann seine Ideen dort aktiv einbringen. Ich selbst bin Mitglied bei den Grünen.