Seit einigen Tagen treffen in unserem Maileingang Rückmeldungen von Genossenschafter*innen ein, in denen von Aufatmen, Freude und Dankbarkeit die Rede ist. Rafaela aus der Steiermark z.B. schreibt: „Ich bin total froh, dass mich die Gemeinwohl-Genossenschaft so unkompliziert unterstützen konnte. Meine Jobs auf selbstständiger Basis sind bis auf weiteres abgesagt, und jetzt freu ich mich, dass es finanziell nicht mehr so belastend ist.“
Rudolf vom Seebacherhof schreibt: „Es ist mir ein Herzensanliegen, DANKE zu sagen für die Überweisung von 1.000 € Corona-Soforthilfe. Ich kann es in dieser interessanten Zeit wirklich sehr gebrauchen. Dadurch ermöglichen Sie mir ein ruhigeres Leben. Ich bin mir sicher, es kommt die Zeit, wo ich bei der Genossenschaft dran bin, jemandem anderen zu helfen. Dann werde ich da sein.“

Andreas schreibt: "Ich möchte mich ganz herzlich bedanken, dass ich für die Corona-Soforthilfe ausgewählt wurde, und ganz besonders natürlich bei allen Spenderinnen und Spendern. Für mich ist der Betrag eine große Hilfe, um die unsicheren Wochen und Monate der "Corona-Krise" finanziell überstehen zu können. Ich empfinde diese Art der Solidarität als etwas ganz Besonderes, wovon ich in Zukunft gerne mehr sehen würde! Wenn es meine finanziellen Ressourcen zulassen, dann möchte ich gerne in Zukunft auch einmal auf der gebenden Seite sein!"

Diese Worte berühren uns sehr – sie sind eine schöne Bestätigung, das Richtige zum richtigen Zeitpunkt unternommen zu haben: Binnen kürzester Zeit hat die Genossenschaft dieses Soforthilfe-Projekt auf die Beine gestellt, um Mitglieder zu unterstützen, die die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise besonders hart treffen. Es ist sehr gut gelaufen, innerhalb weniger Tage wurden über die Crowdfunding-Plattform gemeinwohlprojekte.at über 20.000 Euro als Spenden gesammelt. Damit konnten sämtliche eingelangte Unterstützungsansuchen, die vom Gemeinwohl-Beirat freigegeben wurden, abgedeckt werden. Die Auszahlung erfolgte noch vor dem Monatsende: rasche, unbürokratische Hilfe. Die Genossenschaft verzichtete auf die sonst beim Crowdfunding übliche Plattformgebühr, damit 100% der Spenden bei den Betroffenen ankommen. Der Topf füllt sich noch weiter – somit kann das Projekt verlängert und noch mehr Menschen geholfen werden. Denn auch die Wirtschaftskrise, die auf Covid-19 folgt, wird länger andauern.

Wo bleibt die Resilienz?
Damit wären wir beim eigentlichen Thema der Genossenschaft für Gemeinwohl, zeigt sich doch aktuell, wie verletztlich unsere auf Gewinnmaximierung ausgerichtete Wirtschaft und das ihr zugrundeliegende Geld- und Finanzsystem sind, und wie sehr wir in sogenannten „guten Zeiten“ am absoluten Limit entlangwirtschaften. Es passiert etwas Unvorhergesehenes (Corona), die Bevölkerung konsumiert ein paar Wochen lang weniger als üblich, und schon kündigt sich die nächste große Finanzkrise an: Das kann’s doch nicht sein! Aus unserer Sicht braucht es eine völlige Neuorientierung der Rahmenbedingungen, um Nachhaltigkeit, Resilienz und Regionalität in einer solidarischen Menschengemeinschaft leben zu können. Dafür bereiten wir seit der letzten großen Finanzkrise 2008/09 den Boden.

2010 wurde der Grundstein zur Genossenschaft für Gemeinwohl gelegt. Seit damals streben wir ein gemeinwohlorientiertes Geld- und Finanzsystem an, das wesentlich resilienter gegenüber großen gesamtgesellschaftlichen Krisensituationen ist. Es achtet aus Prinzip auf die ausgewogene Befriedigung von individuellen menschlichen Bedürfnissen und gemeinschaftlichen Interessen, und darauf, dass dies im Einklang mit der Natur geschieht. So entsteht Gemeinwohl. Finanzgewinne haben in diesem System als alleiniger Erfolgsmaßstab ausgedient.

Nicht nur reden – tun!
Prinzipien und Werte, die wir „da draußen“ sehen wollen, leben wir auch jeweils bestmöglich als Organisation. Dazu gehört Solidarität, und dass wir Strukturen aufbauen und pflegen, die die wechselseitige Unterstützung je nach individuellen Bedürfnissen und Möglichkeiten fördert. Im Projekt Corona-Soforthilfe für Mitglieder ist diese Haltung der Genossenschaft nach innen sichtbar geworden. „Innen“ ist eine Community von Menschen, die „nach außen“ ins Große Ganze wirken will – indem sie gemeinsam an einem gemeinwohlorientierten Geld- und Finanzsystem arbeitet.

Je größer diese Community, desto stärker ist ihre Stimme im gesellschaftspolitischen Diskurs. Via Link kannst du Mitglied werden oder andere dazu einladen:
https://www.gemeinwohl.coop/beitreten