Genossenschaft für Gemeinwohl macht nach FMA-Ablehnung weiter
GfG beendet die Bankgründung, setzt kräftiges Lebenszeichen durch Neuausrichtung
Die Genossenschaft für Gemeinwohl nimmt zur Kenntnis, dass die FMA ein risikoloses Geschäft wie das eines Zahlungsinstitutes nicht zulässt. Peter Zimmerl, Vorstand der Genossenschaft betont: „Wir haben professionell gearbeitet und einen 500 Seiten starken Antrag eingereicht.“ Und weiter: „Egal, auf wie viele Seiten wir aufgestockt hätten: Aus unserer Sicht wurde es im Laufe des Verfahrens deutlich, dass die FMA diesen Antrag nicht erteilen wollte.“ Die FMA hat z.B. für die Prüfung der Vollständigkeit erstmals über 3 und beim zweiten Mal fast 4 Monate benötigt. Zur Verbesserung wurde der Genossenschaft hingegen nur eine Frist von 8 Wochen über die Weihnachtsfeiertage zugestanden. Eine zweite Verbesserung wurde der Genossenschaft versagt, stattdessen wurde der Antrag nach der ersten Nachbesserung wegen weiterhin argumentierter Unvollständigkeit abgelehnt.
Der Initiator der Gemeinwohl-Ökonomie und Aufsichtsrat der Genossenschaft, Christian Felber, resümiert: „Die Vision eines gemeinwohlorientierten Geld- und Finanzsystems leuchtet stärker denn je, aber die Rahmenbedingungen und die Auslegung der Gesetze durch die FMA verhindern Start-Ups und notwendige Innovationen bei Finanzdienstleistungen“ und folgert: „Raiffeisen hätte nicht die geringste Chance, heute eine Bank zu gründen!“.
Judith Pühringer, Aufsichtsrätin und Vertreterin der sozialen Unternehmen in Österreich, zeigt aus der Praxis auf, wie sehr Menschen und soziale Organisationen vom bestehenden Bankensystem zunehmend abgekoppelt werden. Sie bekräftigt: „Diese Vision, nämlich der Gesellschaft und sozialen, gemeinwohlorientierten Unternehmen Geld zur Verfügung zu stellen, das den Menschen und einer tragfähigen Zukunft dient, ist weiterhin lebendig“.
Fritz Fessler, Vorstand der Genossenschaft stellt den weiteren Weg der Genossenschaft vor. Neben dem Ausbau der vorhandenen anderen Geschäftsbereich, Crowdfunding für Gemeinwohl und der Akademie für Gemeinwohl, sollen im Zuge der Neuausrichtung weitere konzessionsfreie Innovationen auf den Markt kommen. Er schließt mit den Worten „Wir brauchen ein Geld- und Finanzsystem das den Menschen dient, wir brauchen einen echten Gewinn für Alle. Dafür brennen wir seit Anbeginn dieses Projektes und jetzt nach diesem Rückschlag mehr denn je.“
Über die Genossenschaft für Gemeinwohl:
Die 2014 gegründete Genossenschaft hat 6.000 Mitglieder. Sie setzt sich für eine gerechtes, demokratisches, nachhaltiges Geld- und Finanzsystem ein. Sie betreibt die Plattform Crowdfunding für Gemeinwohl auf Basis einer projektbezogenen Gemeinwohl-Prüfung sowie die Akademie für Gemeinwohl.
Rückfragehinweis:
DI Fritz Fessler
Vorstand
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