Bericht von der Generalversammlung
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Bericht von der Generalversammlung
Liebe Genossenschafter*innen,
mehr als doppelt so viele von euch, im Vergleich der letzten Versammlungen, stimmten in der außerordentliche Generalversammlung vergangenen Samstag über die weitere Entwicklung der Genossenschaft ab. Hier eine erste Info vorab wie es gelaufen ist und welche Beschlüsse getroffen wurden. Das offizielle und ausführliche Protokoll kommt dann in 4 Wochen mittels Infoschreiben.
Die Workshops ab 10:00 waren gut besucht. Rund 150 Personen nahmen Teil und es wurde teilweise sehr intensiv diskutiert. Im Workshop „Strategische Optionen“ blieb ob der Kürze der Slots und der Fülle der zu vermittelnden Informationen nur wenig Zeit, um die Optionen zu diskutieren. Bei Crowdfunding, Akademie und Grundsatzdokumente konnte viel interaktiver gearbeitet werden.
Um 15:00 war es endlich soweit, der große Festsaal im Akademischen Gymnasium in Wien brechen voll. Markus Stegfellner unser Aufsichtsratsvorsitzender führte als Versammlungsleiter durch die Sitzung. Um 15:30 nach der halbstündigen Wartezeit war die Generalversammlung beschlussfähig mit 280 Menschen die 462 Stimmen vertraten. Der Start der Generalversammlungen war von kritischen Fragen und durchaus auch Zweifeln geprägt, doch im Laufe des Abends ist dann die Energie in großen Elan und Optimismus umgeschlagen.
Beschlossen wurden die neue Geschäftsordnung der Generalversammlung, die Satzung der Genossenschaft sowie die Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat. Letzteres sogar im Konsent.
Danach wurden die Aufsichtsrät*innen Judith Pühringer, Christian Felber und Markus Stegfellner wiedergewählt, die ihre Wiederwahl mit Freuden angenommen haben.
Für den Beschluss über den Beitritt zu einem Revisionsverband blieb leider keine Zeit mehr und wurde vom Versammlungsleiter Markus von der Agenda genommen.
Die Informationen zur Finanzsituation brachten zwei wichtige Punkte in den Fokus:
- Wir haben bereits mehr als die Hälfte des eingesammelten Kapitals verbraucht bzw. investiert
- Die Ausgaben müssen 2018 und 2019 deutlich reduziert werden, was nur mit tiefen Einschnitten bei Personal- und Sachkosten möglich ist.
Den größten Raum nahm dann die Präsentation und Diskussion der strategischen Optionen in Anspruch: Es ging um ein Verhandlungsmandat für den Vorstand mit dem Ziel, dass die GLS Gemeinschaftsbank eG mit ihrer Deutschen Vollbank Lizenz nach Österreich kommt und hier die Niederlassung als Bank für Gemeinwohl in Kooperation mit uns betreibt.
Die GLS Bank ist die größte ethische und sozial-ökologische Bank Deutschlands. Wie ihr wisst, ist die GLS ja bereits unsere Partnerin in der Aktiengesellschaft für das Zahlungsinstitut. Auch GLS Vorstand Dirk Kannacher war am Samstag anwesend. Er hat mit viel positiver Energie, Klarheit und Eloquenz die Bereitschaft der GLS, in Verhandlungen mit uns einzutreten, dargestellt.
Hier der Beschluss im Wortlaut, der dann mit überragend geringem Widerstand glasklar von der Gemeinschaft der Genossenschafter*innen getroffen wurde:
- Der Vorstand wird beauftragt, mit der GLS Gemeinschaftsbank eG aus Bochum Verhandlungen zu führen mit dem Ziel einer österreichischen GLS Niederlassung – die unter der Marke “Bank für Gemeinwohl“ Girokonten, Sparbücher, Kredite und weitere Bankprodukte anbietet.
- Diese langfristige Kooperationsvereinbarung mit der GLS Bank bedarf jedenfalls der Zustimmung der Generalversammlung.
- Der Vorstand wird beauftragt zusätzliche Geschäftsfelder im Rahmen der Vision zu entwickeln, um einen nachhaltigen Geschäftsbetrieb der Genossenschaft langfristig zu ermöglichen.
- Der Vorstand wird beauftragt den Zahlungsinstitut Konzessionsantrag bei der FMA weiter voranzutreiben.
Die Präsentation der Gemeinwohlbilanz, wo wir die gute Bewertung von 495 Punkten erzielt haben, konnte aus Zeitgründen nur kurz erfolgen. Kurz vor acht schloss die GV und angeregte Diskussionen liefen bis wir die Schule wegen Sperrschluss verlassen mussten.
Wir haben viel mitgenommen was wir lernen können, damit zukünftige Generalversammlungen noch besser ablaufen. Das Beste an allem war, dass so viele Menschen aus allen Teilen Österreichs, aus Deutschland und der Schweiz sich die Zeit genommen haben anzureisen und die Generalversammlung so zu einem machtvollen Demonstration gemacht haben. So viele Menschen denen unsere Vision am Herzen liegt erzeugen ein Gemeinschaftsgefühl und Energie, die hilft durch die Mühen des Alltages durchzukommen, Rückschläge gelassen zu nehmen und nicht aufzugeben. Dafür möchten wir herzlich DANKE sagen,
Fritz & Peter
P.S.: Herzlichen Dank den 39 Menschen, die ehrenamtlich Aufgaben zur Durchführung der Generalversammlung übernommen haben und perfekte Arbeit geleistet haben. Ein besonderer Dank gilt Anna Erber, die für die Gesamtorganisation der Generalversammlung verantwortlich ist und die vielen helfenden Hände im Hintergrund dirigiert hat.
Ebenso danken wir den Sponsoren der Generalversammlung, die uns zum Teil schon jahrelang laufend unterstützen: Biohof Adamah und an unsere Genossenschafter*innen Inge und Herbert Allacher vom Bio-Weingut Andrelhof für Säfte und Wein, sowie an Caterer und Genossenschaftsmitglied Tobias Judmair von issmich.at, fürs Glasgeschirr.