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Ein Gemeinwohl-Konto für Österreich

Dienstag, 19. September 2017

Ein Gemeinwohl-Konto für Österreich
FMA Lizenzantrag eingereicht

Ein wichtiger Meilenstein zur Umsetzung des ersten österreichischen Gemeinwohl-Kontos ist getan: Die Gemeinwohl-Zahlungsdienstleistungen AG, eine Tochter der Genossenschaft für Gemeinwohl, hat einen Lizenzantrag bei der österreichischen Finanzmarktaufsicht gestellt.

Pionierprojekt für den Wandel

Der am vergangenen Mittwoch eingereichte Antrag umfasst inklusive Anlagen rund 250 Seiten und wurde von einem fünfköpfigen Kernteam unter ehrenamtlicher Mitarbeit vieler Expert*innen aus der Branche erarbeitet. Die 5.500 Mitglieder der Genossenschaft für Gemeinwohl sowie viele weitere Interessierte warten darauf, ein Konto eröffnen zu können. Man rechnet mit 25.000 Kund*innen innerhalb der ersten fünf Jahre. Dieses Pionierprojekt wurde aus der Mitte der Zivilgesellschaft gegründet mit dem Ziel, eine positive, nachhaltige Veränderung im wirtschaftlichen Handeln insbesondere bei Finanzdienstleistungen zu erwirken.

Deutsche GLS neuer Partner

Als Partner konnte die in Bochum ansässige GLS Gemeinschaftsbank eG gewonnen werden, die größte sozial-ökologische Bank Deutschlands. Sie beteiligt sich mit 20%, erklärt GLS-Vorstand Dirk Kannacher. “Es ist für uns eine wichtige Aufgabe, sozialökologische Banken europaweit zu unterstützen. Wir können das Bankprojekt finanziell und mit unserer Erfahrung aus 40 Jahren genossenschaftlicher Bankarbeit unterstützen, um sozialökologisches Banking in Österreich zu ermöglichen. Der Einstieg ist für uns eine strategische Fragestellung. Der Sinn steht für uns vor dem Gewinn. Geld ist für die Menschen da - das ist die Vision der GLS Bank”, so Kannacher.     

Online-Konto mit Bankomat- und Kreditkarte

Das erste Gemeinwohl-Konto Österreichs bietet neben den gelernten Funktionen des Online-Bankings die Möglichkeit, mit einem Gemeinwohlbeitrag Projekte nach eigenem Ermessen zu unterstützen. Das Online-Konto, auf Wunsch mit Bankomat- und Kreditkarte, bietet keine Verzinsung der Guthaben. Es richtet sich an Geschäfts- und Privatkund*innen ebenso wie an Vereine und NPOs und wird laut aktueller Berechnung 9 EUR monatlich kosten. Wer ein Gemeinwohl-Konto eröffnet, entscheidet sich bewusst für einen nachhaltigen Wandel des Bankensystems: “Unsere Philosophie sieht einen transparenten Umgang mit den Geldern der Kund*innen vor. Sie können sicher sein, dass mit dem anvertrauten Geld nicht spekuliert wird und ausschließlich nachhaltige Ziele verfolgt werden”, erklärt Vorstand Peter Zimmerl.

 

Aufsichtsräte der Gemeinwohl-Zahlungsdienstleistungen AG:
Markus Stegfellner, Fritz Fessler Christian Pomper, Dirk Kannacher